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Madagaskar, 2.Woche

7.8. - 13.8. 2016

Sonntag, 7.August 2016: Bekopaka, Tsingy de Bemaraha Nationalpark
Wir wachen schon um 6h00 auf, weil sich eine Gruppe von Touristen vor unserem Bungalow sammelt und türenschlagend in ihre 4x4's einsteigt. Um 7h00 stehen wir auf. Ich habe Bauchkrämpfe. Nach dem Frühstück werden wir abgeholt und im 4x4 (der ist aber auch nötig, denn eine „Strasse“ ist nicht wirklich vorhanden), zum Eingang des Nationalpark Tsingy de Bemaraha gebracht. Der Eintritt kostet für Ausländer 55'000 Ariary/Person (ca. 18 SFr.), für Einheimische 4000 Ariary (1.30 SFr.). Ein Guide ist obligatorisch und der kostet nochmals 75'000 Ariary (24.75 SFr.) für uns beide zusammen pro Tag, auch wenn wir ihn nur für 2 Stunden benötigen. Wir besuchen auf meinen ausdrücklichenWunsch „nur“ den „petit tsingy“. Es gibt auch noch den „grand tsingy“, bei dem man über eine hohe schaukelnde Hängebrücke laufen muss und das wollte ich Paul mit seiner Höhenangst nicht zumuten. Wir werden von unserem Guide Charles 2 Stunden (auf die Minute) durch die wunderschönen Kalksteinformationen geführt. Wir quetschen uns durch ganz enge Durchgänge und klettern hinauf auf die scharfen Steinspitzen um das Gebiet von oben zu übersehen. Wunderschön und sehr eindrücklich, aber auch ziemlich anstrengend! Wir sind hier in dem „petit tsingy“ die einzigen Touristen und das ist schon echt schön! Um Punkt 10h30 sind wir zurück in Dörfchen Bekopaka und treffen auf Sara und Daniel. Die beiden haben hier im Zelt übernachtet, weil ein Hotelaufenthalt zu teuer für sie wäre. Wir spendieren ihnen und uns spontan Bier und Cola (für meine Bauchkrämpfe). Daniel erzählt uns ganz bedrückt, dass ihm 500'000 Arairy (165.00 SFr.) fehlen. Er weiss nicht, ob er sie verloren oder ob sie gestohlen wurden oder er sie gar nicht erhalten hat. Sara weint. Sie wollte mit dem Geld in Morondava zum Zahnarzt gehen. Wir essen Nudelsuppe und kehren um 13h30 in unser Hotel zurück. Nach einem Siestaschläfchen faulenzen wir am Pool wo wir später einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben dürfen. Abendessen im Hotel: Zebu-Entrecôte, Reis, gemischtes Gemüse. Gut aber eher knapp! Da wir uns zur Gewohnheit gemacht haben, unsere Mahlzeiten immer sofort zu bezahlen, verlanenn wir auch heute nach dem Essen die Rechnung. Zu unserer grossen Überraschung ist die Flussfahrt, die wir schon bei Baba bezahlt haben, auf der Rechnung. Unser Flussdampfer „EDEN 1“ und dieses „Hotel Olympe de Bemaraha“ gehören dem gleichen Besitzer, einem reichen Indo/Pakistani. Wir reklamieren und bekommen eine neue, berichtigte Rechnung. Weil wir aber nicht genug Geld dabei haben um diese Rechnung zu bezahlen, geht Paul schnell in unseren Bungalow, um Nachschub zu holen. Als er endlich wieder in den Speisesaal kommt ist er ganz bleich und verkündet: “Das ganze Geld ist weg, alle Ausweise und alle Kreditkarten auch!“ Ich kann das nicht glauben und frage ihn darüber aus. „Doch, das Portemonnaie ist weg, gestohlen, während wir am Pool waren! Ich habe überall gesucht!“ Und weil ja einer einen kühlen Kopf bewahren muss, schlage ich vor, dass wir ins Zimmer gehen und nochmals nachschauen. Paul durchsucht nochmal seinen Rucksack und findet das Portmonnaie genau da, wo er es selber gut versorgt hatte. Uff!!! Das war vielleicht ein Schreck!

Der Nationalpark Tsingy de Bemarahaliegt im Westen von Madagaskar. Das Gebiet ist seit 1997 ein Nationalpark, und vorher schon seit 1990 UNESCO-Weltnaturerbe.
Das Gebiet ist eine Karstlandschaft mit auffälligen Kalksteinformationen, den Tsingy (madagassisch). Diese sind eng beieinander stehende Kalksteinnadeln, die einen steinernen Wald bilden. Im Süden ist das 723 km² grosse Reservat vom Canyon des Manambolo-Flusses begrenzt, im Osten durch bis zu 400 m hohe Kliffe.
Auf dem Plateau wechseln sich Wald- und Freiflächen ab. Ein jährlicher Niederschlag von rund 1000 mm führt dazu, dass die Schluchten zu Füssen der Tsingys extrem feucht sind, während auf den Karstflächen savannenartige Bedingungen herrschen. In tieferen Bereichen gibt es Seen und Mangroven.

Montag, 8.August 2016: Bekopaka – Morondava 210 km
5h30 Tagwache, 6h00 wir werden im 4x4 abgeholt und erhalten im Dörfchen Bekopaka das Frühstück. Sara und Daniel haben auch diese Nacht wieder im Zelt am Fluss Manambolo verbracht. Um 7h00 Abfahrt. Zuerst müssen wir wieder mit der Fähre über den Manambolo. Danach geht es die gleiche Strecke zurück, die wir am Samstag hergekommen sind. Nach fast 4 Stunden und 100 km Pistenfahrt kommen wir so richtig schön durchgerüttelt in Belo sur Tsiribihina an. Wir bekommen hier ein feines Zebufilet, Pommes Frites und Gemüse, das aus einem ½ Tomätchen besteht. Aber alles ist sehr gut. Mit der Autofähre mit drei 4x4 Fahrzeugen darauf geht es jetzt 50 Minuten lang den Tsiribihina Fluss hinauf. Beim Runterfahren von der Fähre gibt es tüchtig „action“, weil eines der 4 x4 Fahrzeuge nicht die steile Böschung hinauf kommt. Jetzt steckt es zwischen Böschung und Fähre fest. Alle Leute schauen zu und befürchten, dass das Auto in den Fluss fällt. Und natürlich weiss jeder einen noch besseren Rat, wie man das Problem beheben könnte. Nach einigem Hin-und Her, die Fähre ein wenig näher ans Ufer gebracht, Hölzer unterstellt und nachdem der betroffene Chauffeur endlich den Allrad eingeschaltet hat, klappt es. Der Hyundai, und auch die anderen zwei Autos, kommen heil und trocken von der Fähre ans Ufer. Die Kinder schreien wieder „Vahsa,! Vahsa!“ und wollen Bonbons haben. Unsere Fahrt geht jetzt nochmals 4 Stunden über Sandpisten mit heftigen Löchern nach Morondava. Unterwegs schauen wir uns noch den „Heiligen Baobab“ an, Der ist 2400 Jahre alt und hat einen Umfang von 15 m. Danach besuchen wir noch die „Baobab der Verliebten“, zwei Baobab die sich umschlingen, 600 Jahre alt. Später besuchen wir die berühmte „Allee der Baobab“. Hier warten wir ca. 1½ Stunden lang auf den Sonnenuntergang. Bis dahin spendieren uns Daniel und Sara geräuchertes Ziegenfleisch zum kauen (ist auch wieder zäh, oder liegt es halt doch an unseren Zähnen?), Paul kaut verzweifelt auf einem Stück Ziegenfell herum…. Wir spendieren das Bier dazu, zum Herunterspülen. Der Sonnenuntergang ist wunderbar, der Ort ist irgendwie magisch, es hat aber auch jede Menge Zuschauer, die ihn geniessen wollen. Um 18h30 sind wir in unserem Hotel „Chez Maggie“ in Morondava, direkt am Meer, am Mozambique Channel. Wieder hat Baba für uns ein tolles Hotel ausgesucht. Abendessen: Paul: Gemüsecrèmesuppe, ich grilliertes Zebusteak mit Gemüse. Sehr gut und zart!
Paul hat mir heute alles aufgezählt, was ihm an unserem Pajero 4x4 aufgefallen ist. Er hat KEINEN Anlasser, KEINE Handbremse und Babypo GLATTE Pneus.

Der Afrikanische Affenbrotbaum(Adansonia digitata), auch Afrikanischer Baobab (von arabisch bu-hubub) genannt, zählt zur Familie der Malvengewächse Er gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrika.

Merkmale: Der Affenbrotbaum zeichnet sich durch einen relativ kurzen, extrem dicken Stamm aus. So steht in Südafrika im Letaba-Distrikt ein Affenbrotbaum, der bei einer Höhe von 19 Metern einen Stammdurchmesser von 10,64 Metern aufweist. In Ostafrika treten sehr häufig flaschenförmige Stammformen auf, bei denen sich der Stamm abrupt in wenigen Metern Höhe stark verjüngt.
Die Baumkrone besteht aus kräftigen, oft unförmig erscheinenden Ästen, die eine weit ausladende Krone bilden. Im unbelaubten Zustand erinnert die Astkrone an ein Wurzelsystem, was zu der Legende beigetragen hat, der Affenbrotbaum sei ein vom Teufel verkehrt herum gepflanzter Baum.

Der Stamm ist häufig tief gefurcht oder weist kehlige Vertiefungen auf. Die graubraune bis graue Rinde ist zwischen fünf und zehn Zentimeter dick. Deshalb kann der Baum kleinere Buschbrände relativ unversehrt überstehen. Sie ist aussen hart und innen faserig. Junge Bäume haben zuerst eine Pfahlwurzel. Mit zunehmendem Alter des Baumes entwickelt sich ein Lateralwurzelsystem, das bis in 1,8 Meter Tiefe reicht. In horizontaler Richtung erstreckt sich das Wurzelsystem weiter als die Baumhöhe.

Bei Baobabs werden entsprechend der Stammform vier Entwicklungsphasen unterschieden:[1] schmale Schösslinge, Kegelförmige, Flaschenförmige, und Alte. Schösslinge (bis 10–15 Jahre) wachsen zunächst ohne ausgeprägtes Dickenwachstum zu einer Höhe von vier bis sechs Metern heran, die Äste ragen spitzwinklig nach oben. Auf geeigneten Standorten wachsen sie anfangsjährlich zwischen 80 und 100 Zentimetern. Dann schwillt der Stamm zu einer Kegelform an (bis 60 bis 70 Jahre), wird 5 bis 15 Meter hoch und bis zu 7 Metern dick, und der Baum blüht erstmals. In einem Alter von 30 bis 40 Jahren beginnen die Äste rechtwinklig vom Stamm weg zu wachsen und nehmen ab diesem Zeitpunkt in ihrem Längenwachstum deutlich zu. Danach ist der Baum mit 10 bis 20 Metern in der Höhe ausgewachsen, der Stamm nimmt in der Dicke nur langsam zu und entwickelt eine Flaschenform (200–300 Jahre). Ein Baum kann im Alter von einhundert Jahren bereits einen Stammdurchmesser von vier bis fünf Metern erreicht haben. Schliesslich entwickelt der Baum eine ausladende Krone und wächst nur noch sehr langsam in die Breite, hohle und mehrfache Stämme sind häufig zu finden (bis 800 Jahre).

Blätter. Der Affenbrotbaum ist ein periodisch laubabwerfender Baum. Die Laubblätter erscheinen im Frühsommer kurz vor dem Beginn der Regenzeit und entwickeln sich vollständig innerhalb von vier Wochen. Bleibt der Regen aus oder ist die Regenmenge sehr gering, verzögert sich die Blattentwicklung.

Blüten: Das Alter, in dem der Baum das erste Mal Blüten ansetzt, ist abhängig von seinem Verbreitungsgebiet. In Westafrika blüht der Affenbrotbaum erstmals im Alter von acht bis zehn Jahren, in Ost- und Südafrika frühestens mit 16 Jahren.
Der Blütenansatz erfolgt vier Wochen nach der Blattentwicklung. Die Hauptblütezeit beträgt vier Wochen, die einzelne Blüte blüht dagegen nur 24 Stunden. In dieser Zeit ist sie für etwa 16 bis 20 Stunden bestäubungsfähig.
Die sehr grossen Blüten sind von wachsig-weisser Farbe und hängen an langen Stielen von den Blattachseln herab. Sie bestehen aus fünf Kronblättern, die sich ein wenig überlappen und 4,5 bis 5 Zentimeter breit und 12 Zentimeter lang sind. Jede Blüte beinhaltet 720 bis 1.600 Staubblätter, die an ihrer Basis zu einer 1,5 bis 4,5 Zentimeter langen Röhre zusammengewachsen sind. Auch hier zeigen sich geografische Unterschiede. In Ost- und Südafrika ist der Stiel lediglich 20 Zentimeter lang, in Westafrika dagegen bis zu 90 Zentimeter.


Die für Menschen auf Grund ihres süsslichen Aasgeruches unangenehm riechenden Blüten öffnen sich ab dem späten Nachmittag und sind am nächsten Morgen ganz offen. Während der Nacht werden sie durch Flughunde bestäubt. Auch verschiedene Nachtfalter besuchen die Blüten und tragen in kleinerem Umfang zur Bestäubung bei.

Früchte und Samen: Nach der Bestäubung entwickeln sich an den langen Stielen innerhalb von acht Monaten Kapseln, die je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich geformt sind. Meistens sind sie ei- bis kugelförmig. Die an Stielen herabhängenden Früchte werden 25 bis 40 Zentimeter lang. Sie verfärben sich während des Reifungsprozesses von grün über gelb in ein Graubraun.
Das auch für den Menschen essbare Fruchtfleisch ist weiss, schmeckt durch den Vitamin-C-Gehalt säuerlich und ist von einer Konsistenz, die in etwa an feste, brüchige Watte erinnert. Darin eingebettet sind die Samen der Früchte, die man herausbrechen und gleichfalls essen kann. Sie sind haselnussgroß, nierenförmig und sehr fettreich.

Vor allem Elefanten und Paviane, aber auch Antilopen und Kleinsäuger fressen die Früchte und nehmen dabei auch die Samen auf, die aber den Verdauungstrakt unaufgeschlossen passieren und von Vögeln aus dem ausgeschiedenen Kot herausgepickt werden. Die Samen bleiben mehrere Jahre keimfähig. Ihre lange Keimruhe endet in der Natur vermutlich durch Buschfeuer, langanhaltende Regenfälle oder die Verdauung durch Elefanten.
Unbehandelt beträgt die Keimfähigkeit der Samen unter 20 %. Man kann sie künstlich keimfähig machen, indem sie mit kochend heissem Wasser übergossen und etwa einen Tag in der Flüssigkeit stehen gelassen werden. Je nach Witterungsbedingungen können solcherart vorbehandelte Samen dann nach drei Wochen bis sechs Monaten zur Keimung kommen. Auch Säurebehandlung und Anschleifen der dicken Samenschale können die Keimfähigkeit steigern.

Alter:Die Mächtigkeit der Bäume und ihre unregelmässige Wuchsform hat immer wieder dazu geführt, dass ihr Alter überschätzt wurde. So war David Livingstone der Überzeugung, dass ein Baum, den er am Sambesi entdeckte, ein Alter von mindestens 4000 Jahren aufweise. Umfangreiche Untersuchungen in Kenia, Mali, Sudan, Tansania und Sambia haben jedoch gezeigt, dass nur sehr wenige Affenbrotbäume älter als 400 Jahre sind. Mit Hilfe der Radiokohlenstoffmethode konnte für einen Baum von 4,5 Metern Stammdurchmesser allerdings ein Alter von etwa 1000 Jahren ermittelt werden. Einzelne Botaniker gehen davon aus, dass Baobabs ein Alter bis zu 2000 Jahren erreichen können.

Verbreitung:Der Affenbrotbaum ist die charakteristische Baumart der trockenen Baumsavanne des afrikanischen Tieflands südlich der Sahara. Er fehlt dagegen in den zentralafrikanischen Regenwäldern. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von der Sahelzone bis in den Transvaal. Der Baum ist frostempfindlich, die südliche Verbreitungslinie also durch die Frostgrenze entlang des 15. Breitengrades bedingt.
An den semiariden Lebensraum in einer Höhenlage von 450 bis 600 Metern mit jährlichen Niederschlagshöhen zwischen 300 und 500 Millimetern ist der sonnenliebende Baum durch seine besondere Fähigkeit zur Wasserspeicherung angepasst. Er ist deshalb in diesen Gebieten am häufigsten zu finden. Während der Regenzeit, die in seinem Verbreitungsgebiet zwischen sechs Wochen und fünf Monaten andauert, saugt ein Baum, der ein Volumen von bis zu 200 Kubikmetern einnehmen kann, mit seinen schwammigen Fasern bis zu 140.000 Liter Wasser auf, die er für die Trockenzeit speichert. Der Stamm kann sich aufgrund der Wasserspeicherung während der Regenzeit um mehrere Zentimeter verdicken.

Durch den Menschen wurde der Baobab in anderen Regionen eingeführt (sogenannte Hemerochorie). So ist sein Vorkommen in Arabien und in Indien vermutlich auf arabische Händler zurückzuführen, die den Baum in der Volksmedizin nutzten und ihn in Indien und Arabien bereits im 13. Jahrhundert einführten. Der Baum ist außerdem auf den Kapverdischen Inseln, auf Madagaskar und in Sri Lanka zu finden.

Verwendung
Die San, Bewohner der Kalahari-Wüste, zapfen direkt den Wasservorrat der Bäume an, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Auch Fruchtfleisch, Samen, Rinde, Blätter und Sprösslinge des Affenbrotbaums sind vielseitig einsetzbar; die Höhlungen des Baumes werden ausserdem als Speicher für Getreide und Wasser verwendet.

Ähnlich der Rolle, die früher Linden und Eichen im mitteleuropäischen Dorfleben innehatten, spielt der Affenbrotbaum ausserdem im afrikanischen Leben eine grosse Rolle. An zentral gelegenen Bäumen finden in vielen Dörfern Märkte, Verhandlungen und sonstige soziale Ereignisse statt.

Afrikanische Volksmedizin:In der afrikanischen Volksmedizin findet nahezu jeder Teil des Affenbrotbaums Verwendung. So werden die Früchte beispielsweise gegen Infektionen und Krankheiten wie Pocken und Masern eingesetzt. Die Blätter werden bei Erkrankungen wie Ruhr, Diarrhöe, Koliken und Magen-Darm-Entzündungen eingenommen. Die Samen finden Verwendung als Herzmittel, bei Zahnschmerzen, Leberinfektionen und Malaria-Erkrankungen.

Nahrungsmittel:Das Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C, B und Kalzium. Getrocknet wird es nach Entfernung der Samen und Fasern entweder unverarbeitet gegessen oder in Milch oder Breie gemischt. Es kann ausserdem zu Bier vergoren werden. Im Sudan wird aus Fruchtfleisch mit Wasser ein Getränk unter dem Namen Tabaldi hergestellt. Aus den fettreichen Samen gewinnt man durch Pressen ein Öl, welches reich an Palmitinsäure ist; in Pulverform dienen sie zum Andicken von Suppen. Die Samen werden auch geröstet gegessen oder fermentiert als Gewürz verwendet.

Die Blätter des Affenbrotbaums werden ausserdem als Gemüse genutzt, indem sie wie Spinat zubereitet entweder frisch gegessen oder getrocknet und pulverisiert werden. 100 Gramm haben einen Energiewert von durchschnittlich 289 kJ (69 kcal) und enthalten unter anderem 3,8 Gramm Eiweiß sowie 50 Milligramm Ascorbinsäure. In Nigeria werden die Blätter als kuka bezeichnet. Kuka-Suppe ist eine für dieses Land typische Spezialität.

Weitere Verwendungsformen:Der Baum liefert darüber hinaus Material für Kleidung, zum Dachdecken, Halsschmuck, Schnüre und Seile, Netze, Matten, Hüte, Tabletts, Kisten, Körbe und Papier. Verwendet werden dafür die Fasern des inneren Bastes, die sehr dauerhaft und kräftig sind. Sie werden gewonnen, indem die Rinde der Bäume abgeschält wird. Ähnlich wie bei Korkeichen regeneriert sich die Rinde wieder, so dass die Bäume wiederholt als Bastlieferant genutzt werden können. Aus den Wurzeln wird ein roter Farbstoff gewonnen; der Pollen ergibt vermischt mit Wasser einen Klebstoff. Aufgrund des hohen Pottascheanteils wird aus der Asche verschiedener Baumteile ausserdem Seife hergestellt.

Affenbrotbäume, die einen hohlen Stamm haben, sollen gelegentlich als Gefängnis oder Toilette verwendet werden; aus Westafrika wird berichtet, dass hohle Affenbrotbäume auch als Begräbnisstätte fungieren.

Forstwirtschaftlich wird der Affenbrotbaum dagegen nicht genutzt. Aufgrund seiner Elastizität ist das Holz nur schwer mit der Axt zu bearbeiten, und es verrottet sehr schnell.



Mythologie und Literatur: Aufgrund seines Aussehens ranken sich mehrere Legenden um den Affenbrotbaum.
Nach einer in Afrika weit verbreiteten Vorstellung riss der Teufel den Baum aus und steckte ihn anschliessend mit den Zweigen zuerst in den Boden, so dass die Wurzeln nun in die Luft ragen. Einer anderen Erzählung zufolge wollte der Baum bei seiner Entstehung schöner als alle anderen Bäume werden. Als ihm dies jedoch nicht gelang, steckte er seinen Kopf in die Erde und das Wurzelwerk ragte gegen den Himmel. Aus dem Reich der Schöpfungsmythologie erschliesst sich uns eine weitere Erklärung: Als am Anbeginn der Welt die Hyäne beim ersten Blick ins spiegelnde Wasser ihre eigene Hässlichkeit erkannte, war sie darüber sehr erzürnt. Sie riss einen Baobab aus und schleuderte ihn gen Himmel, um ihren Schöpfer zu treffen, der ihr dies angetan hatte. DerBaum jedoch verfehlte sein Ziel, stürzte zurück zur Erde, blieb dort umgekehrt im Boden stecken und wächst seither mit den Wurzeln nach oben.

Als Sitz von Göttern und Geistern spielt er ausserdem in einer Reihe weiterer afrikanischer Legenden und Sagen eine Rolle.

Dienstag, 9.August 2016: Morondava – Antsirabe 500 km
7h00 Frühstück, 7h20 los. Wir verabschieden uns von Sara. Sie will doch noch hier in Morondava zum Zahnarzt. Sie ist 35 Jahre alt und ihr fehlt oben ein Schneidezahn und unten mehrere Backenzähne auf beiden Seiten. In einem alten Peugeot 309 fahren wir 500 km von Meereshöhe 0 bis auf 1550 m Höhe, nach Antsirabe. In Miandrovazo machen wir den Mittagshalt. Paul isst Suppe mit Nudeln und Ei, ich Poulet, Frite, Sauce (so steht es auf der Tafel angeschrieben). Man bringt mir 3 mal das falsche Essen, das 4. ist dann endlich das Richtige. Bei der Rechnung sind dann 2000 Ariary (etwa 65 Rappen) für das Essen des Chauffeurs dabei. Wir weigern uns, dies einfach so zu bezahlen. Das ist zwar nur sehr wenig Geld, aber man könnte uns das wenigstens im voraus sagen. Ausserdem mussten wir bis jetzt noch nie das Essen des Chauffeurs bezahlen. Baba versichert uns später, dass wir NIEetwas für das Essen des Chauffeurs bezahlen müssten. Unser Auto gibt komische Geräusche von sich und bleibt zweimal wegen Überhitzung am Berg stehen. Wir sollten um ca. 16h00 in Antsirabe sein, kommen aber erst um 19hh an. 22 km vor dem Ziel tanken wir sage und schreibe 2,68 Liter Benzin für 10'000 Ariary (3,30 Sfr.)! Als wir endlich ankommen haben Paul und ich auf dem Hintersitz fast eine CO²-Vergiftung von den Abgasen. Im Hotel Camélia beziehen wir wieder das Zimmer 111 und verabschieden uns von Daniel. Wir laufen in die Stadt um im Restaurant Zandina Pizza zu essen. Das Restaurant ist aber bis auf den letzten Platz besetzt. Wir schauen uns noch drei weitere Restaurants an, aber keines sagt uns zu. Wir kehren zum Hotel Camélia zurück und gehen ohne Pizza ins Bett!

Mittwoch, 10.August 2016: Antsirabe – Ambositra – Ranomafana 250 km
Paul isst nichts zum Frühstück. Ich nehme sein Baguette und das Gipfeli und stecke es in den Rucksack. Vielleicht hat er ja später doch noch Hunger. Nach dem Frühstück treffen wir Baba, er wohnt ja hier in Antsirabe. Er will wissen, wie es uns geht und wie uns die Reise bis hierher gefallen hat und ob alles i.O sei. Er übergibt uns unserem neuen Chauffeur, er heisst Desy und ist 58 Jahre alt, mit seinem Hyundai 4x4 Galopper. Dazu kommt der bald 21-jährige Tanjona mit uns mit. Er ist ein „Guide-Lehrling“ und wenn er sich mit uns bewährt, stellt ihn Baba später als Guide an. Wir machen beim Supermarkt einen kurzen Stopp, weil wir dunkle Schokolade kaufen wollen. Sofort umringen uns wieder ein paar Bettelkinder. Den zwei grössten Mädchen, die ein Kleines (Geschwisterchen oder eigenes Kind???) auf dem Rücken tragen, gebe ich Paul's Baguette und das Gipfeli. Sie freuen sich, sagen merci und verdrücken die Sachen sofort! Um 9h geht es auf der NR 7 los, südwärts, nach Ambositra, dem Zentrum der Holzschnitzer. Hier schauen wir uns eine Holzschnitzerwerkstatt an und kaufen im dazugehörenden Laden einen grossen Holzschöpflöffel. Mittagessen gibt es in einem schönen Restaurant für Touristen, bei traditionellen Tänzen und Gesängen. Paul bekommt eine Gemüsesuppe, die er nicht isst. Sie schmecke trotz allem Nachwürzen nach Abwaschwasser! Ich esse ein Zebufilet mit gemischtem Gemüse und Brot für 12'000 Ariary (4 SFr.). Sehr gut. Durch wunderbare Dörfer und Täler fahren wir weiter auf der NR 25. Es hat überall sehr schön angelegte, terrassierte Reis-und Gemüsegärten und überall wird fleissig gewerkelt. Und immer wieder sehen wir wie am Strassenrand Holzkohle in Säcken verkauft wird. Dafür werden die Wälder abgeholzt. Schöne Fahrt über viele Hügel. Um 16h40 sind wir im „Hotel Manja“ im Dorf Ranomafana, was „warmes Wasser“ bedeutet, weil es im Dorf eine warme Quelle hat. Es regnet ein paar Tropfen. Im Hotelzimmer stellen wir fest, dass wir unsere Mehrfachsteckerleiste im Hotel „Chez Maggie“ in Morondava vergessen haben. Mist!
Abendessen hier im „Hotel Manja“. Ich ein Omelette mit Käse, gut. Paul eine gemixte Gemüsesuppe wie am Mittag. Er isst sie nicht! Sei wie Abwaschwasser….

Donnerstag, 11.August 2016: Ranomafana Nationalpark
Aufstehen 6h15, Frühstück 6h30. 6h45 fahren wir die ca. 6 km bis zum Eingang des Ranomafana Nationalparks. Unterwegs laden wir noch den obligatorischen Nationalpark-Führer auf. Der kostet unverschämte 105'000 Ariary (ca. 35 SFr.) dazu kommen dann noch die Eintritte von 55'000 pro Person (ungefähr 18 SFr.). Um 7h15 laufen wir in den Park. Als Erstes sehen wir einen Gecko, den wir ohne den Führer Jim gar nicht gesehen hätten. Er sieht genau so aus wie der Baumstamm an dem er klebt. Dann klettern wir durch den Regenwald, hin und her, hinauf und hinunter, was ziemlich anstrengend ist. Schon bald sehen wir die ersten drei Lemuren, Sifakas, aber leider sehr hoch oben in den Bäumen. Kurz darauf bekommen wir die erst im Jahr 1986 entdeckten „Golden Bambus Lemuren“ und die als ausgestorben geglaubten „Grossen Bambus Lemuren“ zu sehen. Wir haben das grosses Glück, dass zwei von den Bambus Lemuren direkt vor uns, etwa 5 m entfernt, genüsslich ihren Frühstücksbambus vertilgen. (Fotos sind leider nix geworden!). Wir beobachten sie lange in aller Ruhe, bis eine grosse Gruppe Spanier lärmend dazu kommt. Danach sehen wir noch ein Pärchen „Weissbauch Lemuren“ und Rotstirnmakis. (Maki = Lemuren auf Madagassisch). Also im Ganzen sehen wir fünf verschiedene Arten Lemuren. Wir treten den Rückweg an und bei einem steilen Abstieg haut es mich um und ich reisse zugleich Paul mit zu Boden! Um 11h45 sind wir wieder beim Parkeingang. Mittagessen im „Restaurant Le Granat“ im Dorf Ranomafana. Paul einen Salatteller mit Thon und ich Pouletfricassé mit Gemüse und Pommes Frites. Alles supergut! Am Nachmittag sind Paul und ich im Dorf-Thermalbad. Es hat nur eine Handvoll „Vahsas“ (Weisse) alle anderen sind Einheimische mit massenhaft Kindern. Wir werden gründlich bestaunt. Die meisten Männertragen Unterhosen als Badebekleidung. Einer fällt fast aus der Badehose, als er sieht wie ich meinen Arm mitsamt der Uhr unterWasser halte.
Um 17h laden wir Desy und Tanjona zu einem Trunk ein, Bier und Fanta. Abendessen wieder im „Le Granat“, beide Gemüsespaghetti, mmm! Beim Bezahlen Stromausfall! Auch in unserem „Hotel Manja“ hat es keinen Strom. Zum Glück sind wir gut mit Taschenlampen ausgerüstet.

Freitag, 12.August 2016: Ranomafana – Fianarantsoa 64 km
Abfahrt 9h05. Heute haben wir keine so grosse Strecke vor uns. Paul hat sich beim Gepäckzumautotragen den Kopf an einer vorstehenden Dachecke eine blutige „Schnatte“ in den Kopf gehauen. Und das trotz Mütze die er trug, sonst wäre die Wunde noch viel tiefer.
Um 10h40 sind wir schon in Fianarantsoa, im „Hotel Cotsoyannis“. Wir gehen sofort in die Stadt um eine neue Steckerleiste für uns zu suchen. Direkt neben unserem Hotel hat es einen Elektroladen. Wir kaufen eine 5-fach Leiste für 38'000 Ariary (etwa 12.50 SFr.). Später sehen wir auf dem Strassenmarkt genau die Gleiche für einmal 40'000 und einmal 8'000 Ariary (2.65 SFr.). Mittagessen in der Stadt im „Restaurant Golden Ancre“. Paul panierten Camembert und Brot, ich ein Pouletbein mit Gemüse und Pommes Frites. Um 15h gehen wir mit Desy und Tanjona in die Oberstadt von Fianarantsoa. Dies ist die historische Altstadt, die unter Denkmalschutz steht. Fianarantsoa bedeutet „wo man das Gute lernt“. Die Stadt hat etwa 200'000 Einwohner, liegt auf 1100 m Höhe, hat die beste Universität von Madagaskar und extrem viele Schulen, private und von kirchlichen Organisationen. Tanjona begleitet uns auf unserem Rundgang und erzählt uns viel Wissenswertes. Von der Oberstadt hat man einen herrlichen Blick über die Stadt Fianarantsoa und ihre Umgebung.
Fianarantsoa ist der Ausgangspunkt für Reisen an die Ostküste und in den Süden des Landes. Ein wichtiger Arbeitgeber der Stadt ist der Automobilhersteller Karenjy, welcher hier sein Montagewerk unterhält.
Anschliessend machen Paul und ich noch einen Bummel an den Marktständen vorbei und lassen die Stofftasche nähen, an der eine Naht aufgegangen ist. Die Frauen hocken auf dem kalten Trottoir an ihren Handnähmaschinen. Abendessen in unserem Hotel. Beide Pizza aus dem Holzofen. Wir versuchen einen Ballon madagassischen Rotwein dazu. Aber diesen werden wir niemandemempfehlen. Er ist sehr sauer und wirklich nicht unser Geschmack. Mich schüttelt es nach jedem Schluck. Trotzdem bemühen wir uns ihn auszutrinken. Danach schlafen wir beide sehr gut!

Samstag, 13.August 2016: Fianarantsoa – Manakara 163 km im Zug
Wir stehen um 5h30 auf. Um 6h15 treffen wir den Chauffeur Desy und Guide Tanjona. Sie bringen uns zum Bahnhof von Fianarantsoa. Desy fährt mit dem Auto nach Manakar, Tanjona und wir fahren mit dem Zug. Tanjona hat gestern für uns Plätze reserviert und muss jetzt nur noch die Tickets abholen. In der Bahnhofshalle und davor herrscht ein unglaubliches Getümmel. Viele Familien mit ganz kleinen Kindern und mit enormen Bergen von Gepäck. Als die Türe zum Bahnsteig endlich aufgeht gibt es ein unglaubliches Gedränge. Jeder will der erste im Bahnwagen sein, um sich einen guten Platz zu erobern. Mich überkommt fast eine Art leichter Panik bei dem Gedrücke, ich kann das nicht glauben, dass Menschen sich wie Tiere benehmen! Wir fahren 2.Klasse (Kosten 15'000 = ca. 4.95 SFr.), die 1.Klasse war voll ausgebucht. Trotzdem haben wir nummerierte Plätze. Aber es ist gar nicht so einfach die richtigen Plätze zu finden und eine richtige Herausforderung. Als wir sie endlich gefunden haben schaut sich Paul mal die aufgehängten schwarzweiss Fotos in unserem Waggon an. Er erkennt die Fotos als Motive aus der Schweiz. Zu unserem allergrössten Erstaunen sitzen wir in Waggons (der 1.Klasse und der 2.Klasse Wagen) der Yverdon-Stᵉ Croix-Bahn. Klar, dass wir sofort an unsere Freunde in Stᵉ Croix denken müssen und die vielen schönen Stunden die wir dort oben verbracht haben! Man sagt uns, dass diese beiden Wagen erst seit etwa 1½ Jahren in Madagaskar benützt werden. Es werden noch 3 oder 4 Viehwaggons (!!!) angehängt, um alle Leute mitnehmen zu können. In der 3. Klasse hocken die Leute schon zusammengedrängt wie Vieh!!! Ich kann und will das nicht glauben!Der Zug sollte um 7h00 abfahren, wir fahren um 8h20 los. Wir sitzen mit 20 Spaniern zusammen in unserem Abteil. Unterwegs sehen wir, wie Frauen und Kinder Steine klein klopfen und Backsteine herum schleppen. An jedem Bahnhof herrscht wieder ein unheimliches Getümmel, weil jeder, darunter sehr viele Kinder, etwas verkaufen wollen oder müssen. Von 13h50 bis 14h30 dürfen wir Dank dem Guide der Spanier und Dank meinen Spanisch-Kenntnissen ganz zuvorderst auf der Diesellock mitfahren und 18 km lang die Beine über dem losen Geleise baumeln lassen.Das kostet extra 5'000 Ariary. ((1.65 SFr.) Das bezahlen wir auch gerne für Tanjona, der kein Geld hat. Dieses Extrageld steckt der Lokführer heimlich still und leise in seinen eigenen Sack. Dieses Erlebnis dürfen wir von Madiorano (609 m Höhe) bis Amboanjobe (356 m Höhe) geniessen. Der Zug fährt etwa 30 km/Stunde. Unvergesslich!!! Wir picknicken im Zug. Die blaue Tasche, an der wir gestern die Naht nähen liessen, fliegt mir dabei aus dem Zugfenster. Und immer wieder, bei jeder Station ein Riesentohuwabohu! Das ganze Dorf ist scheinbar auf den Beinen und am Bahnhof. In Manampatrana, Zentrum des Kaffeeanbaus, trinken wir feinen gesüssten Kaffee. Hier werden noch mehr (Vieh-)Waggons angehängt und es steigen wieder massenhaft Menschen ein, die sich um einen guten Platz fast prügeln. Unglaublich! Wenn der Zug bei einer Steigung Probleme bekommt, weil die Räder auf dem Geleise durchdrehen, wird ein wenig Sand auf die Geleise gestreut und weiter geht die Fahrt. Zum Abendessen spendiert uns Tanjona Bananen, weil wir ihn am Mittag an unserem Picknick teilnehmen liessen. Bei einer Station steigt ein Einheimischer besoffen in den 1.Klasse Wagen ein. Einer der zwei zugbegleitenden Polizisten spediert ihn raus. Als der Zug anfährt springt der Besoffene wieder auf den Zug. Kurz darauf wird die Notbremse gezogen und der ungebetene Fahrgast aus dem Zug entfernt. Ab 18h00 ist es leider nur noch dunkel und wir sehen nicht mehr sehr viel. Aber dafür entdecken wir jetzt ganz viele Glühwürmchen. Wunderschön! Und als es richtig dunkel ist, gibt der ½ Mond erstaunlich viel Licht ab und taucht die Bäume neben den Geleisen in silbernes Licht. Sehr schön! Gegen 23h00 verlässt die spanische Gruppe unser Abteil und steigt aus. Sofort setzen sich ein paar Wachleute, die zwei Polizisten und einige Verkäufer auf die freigewordenen Plätze. Es herrscht absolute Ruhe und ausser mir schlafen alle. Bei der nächsten Haltestelle steigen zwei Männer ein und fangen lauthals an zu singen. Sie singen zwar einigermassen schön, aber es ist trotzdem rücksichtslos und einige der Anwesenden protestieren. Darauf kehrt wieder Ruhe ein. Endlich, um 00h30 treffen wir im Endbahnhof in der Stadt Manakara, an der Süd-Ostküste von Madagaskar ein. Auch hier drängen sich die Leute wie gestern morgen wie Tiere durch die enge Türe. Es ist einfach unfassbar! Wir drei werden von Chauffeur Desy abgeholt und sofort im Auto zum „Hotel Lac Vert“ chauffiert. Wir bekommen einen schönen Bungalow zugewiesen. Im Zimmer steht auf dem Tisch ein Topf mit Gemüsesuppe. Liebevoll zugedeckt und warmgehalten von einem grossen Tuch, dazu Brot. Wir freuen uns wahnsinnig über diesen Service, den Chauffeur Desy für uns veranlasst hat. Merci beaucoup! Wir essen die Suppe mit grossem Genuss und fallen um 01h00 geschafft in unser Bett. Die Zugfahrt hätte 10 – 12 Stunden dauern sollen. Wir waren 16 Stunden und 10 Minuten in diesem Zug unterwegs. Aber toll war die Fahrt auf jeden Fall!

Manakaraist eine Stadt an der Ostküste von Madagaskar. Sie ist 590 km von der Hauptstadt entfernt. Sie hat etwa 200'000 Einwohner.
Seit der Fertigstellung der Eisenbahn von Fianarantsoa im Jahr 1936 ist die Stadt ein bedeutender Umschlagplatz mit einem wichtigen Hafen. Der Pangalanes Kanal verbindet den Ort mit dem regionalen Zentrum Tamatave und sorgt für regen Warenaustausch.
Manakara besteht aus den beiden Ortsteilen Tanambato im Süden und Manakare Be im Norden, welche durch den Canal des Pangalanes getrennt sind. Der Erstere ist Verkehrsknotenpunkt und Handelsplatz, während der zweite Ortsteil eher von wohlhabenden Leuten bewohnt wird.

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